Sportwissenschaften

Magazin für Sport, Gesundheit und Wissenschaft

Sportarten

Phänomen eSport auf dem Vormarsch – Ist eSport wirklich Sport?

Der eSport hat sich nun auch in Deutschland vollständig etabliert. Es gibt mehrere Teams, die überwiegend von großen Sportvereinen aufgestellt werden und die Worin besteht die Faszination des elektronischen Sports? Und ist eSport wirklich Sport?

Was ist eSport?
Der Ursprung des Phänomens

Deutsche eSport Bundesliga ist eine ernstzunehmende Größe im internationalen Bereich des eSports. Doch was genau ist eSport eigentlich? Die Abkürzung eSport steht für elektronischen Sport und bezeichnet das Wettbewerbsmäßige Spielen an einem Computer oder einer Konsole. Diese besondere Ausrichtung des Computerspielens stammt aus Korea und Japan, wo der eSport eine feste Klasse im Sport darstellt und von Millionen Menschen gefeiert wird. Es finden große Turniere statt, die riesige Besucherhallen füllen können.

Turniersport mit millionen Fans weltweit

Die meisten Spiele, die bei den Turnieren auftreten werden, alleine oder im Team gespielt, dabei unterstützt besonders die Deutsche eSport Bundesliga die bekannten Titel, wie FIFA. Bei jedem Turnier wird entweder um Liga-Punkte oder um den Einmarsch in die nächste Runde gespielt.

Obwohl der eSport aus der Gaming-Community stammt, finden sich nur wenige Titel bei den Turnieren wieder. Trotz der geringen Auswahl an Spielen zieht das Können der Spieler und die Wettbewerbe, Ligen und Turniere viele Millionen Menschen an, die Live im Stadion zusehen und mitfiebern oder sich eine der vielen Live-Übertragungen im Internet ansehen. Längst ist es der Traum vieler Jugendlicher geworden ein eSports-Star zu werden und die Massen zu begeistern.

Ist eSport wirklich Sport?

Das professionelle Videospielen, wie es beim eSports betrieben wird, ist ein Hochleistungssport, der ebenso die Fans in seinen Bann zieht, wie die klassischen Sportarten. Lange Zeit wurde in den Ligen und unter Sportexperten diskutiert, ob es sich beim eSport überhaupt um einen Sport handelt. Diese Diskussion hat den Aufstieg des eSports in Deutschland deutlich verzögert, könnte ihn jedoch nicht aufhalten.

Hohe Anforderungen an eSport-Profis

Die Spiele in den Turnieren zeichnen sich durch ihre Komplexität und die hohe Anforderung an die Reflexe und Auffassungsgabe der Spieler aus. Daher finden sich bei der Deutschen eSport Bundesliga nur Spieler, die wie Profisportler täglich Stunden in das Training investieren. Beim eSport werden vielfältige körperliche wie geistige Fähigkeiten benötigt. Dazu zählen unter anderem:

  • gute Hand-Augen-Koordination
  • schnelle Reaktionfähigkeit
  • hohes Durchhaltevermögen
  • hohes Orientierungsvermögen
  • hohes taktisches Verständnis

Obwohl der Aufwand, den Profi-eSportler betreiben möchte, vergleichbar mit jenem anderer Sportarten ist, hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine Anerkennung von eSport bisher abgelehnt.[1] In anderen Ländern wie USA, Südkorea, China und Frankreich ist eSport jedoch bereits von den nationalen Sportverbänden anerkannt.

Rechtsgutachten: E-Sport kein echter Sport

Ein aktuelles Rechtsgutachten vom August 2019, das von der DOSB in Auftrag geben wurde, kommt zum Ergebnis, dass E-Sport kein Sport im Sinne des geltenden Rechts ist. In der Presseaussendung wird als Begründung angegeben, der Begriff Sport sei „durch die langjährige Rechtssprechung im traditionellen Sinne der Anforderungen an die Körperlichkeit konkretisiert“.[2] Hans Jagnow, Präsidenten des E-Sportbundes Deutschland (ESBD), kritisierte daraufhin das Gutachten: „Viele vom DOSB anerkannte Sportarten wie Sportschießen, Tischfußball oder Darts definieren sich über die Präzision der Bewegung, nicht den Umfang.“ Elektronischen Sport anders zu behandeln, als diese Randsportarten, sei vor dem Hintergrund des Gleichheitsgrundsatzes nicht tragbar.

Das Geschäft hinter dem eSport

Wie alle anderen etablierten Sportarten ist auch der eSport zum Million-Geschäft geworden und nur die besten Spieler werden von den führenden Teams und Ligen engagiert. Sponsoren und Vereine unterstützen die Spieler, die von ihrem Sport mehr als gut Leben können.

Die steigende Beliebtheit führte den eSport letztendlich auch aus den privaten Räumen der Spieler in die großen Hallen der Turniere und Wettbewerbe. Der freie Markt erkannte schnell das Potenzial des Sports und Sponsoren unterstützten die Teams. Die Spieler in den Teams erhalten ihr Geld, durch die Sponsoren, den Verkauf von Merche, Werbeverträge und natürlich durch das Spielen in einem Verein und die hohen Preisgelder. An sich genau wie bei jeder anderen populären Sportart. Bereits kurze zeit nach dem Erfolg des eSports hat sich in Deutschland die Deutsche eSport Bundesliga gegründet.

Die Geschichte der Deutschen eSport Bundesliga

Die Gründung der Deutschen eSport Bundesliga war im Jahr 2010 mit nur wenigen Mitgliedern. Seit der Gründung ist die Anzahl der Mitglieder jedoch rasant gestiegen und beläuft sich aktuell auf mehrere zehntausend angemeldete User. Die Deutsche eSport Bundesliga ist damit die größte eSports Liga in ganz Deutschland. Die User, die Teil der Community und der Liga sind, können sich kostenlos bei verschiedenen online Wettbewerben miteinander messen und ihr Können beweisen. Dabei ist das Grundprinzip der eSport Bundesliga dasselbe, wie bei der Fußball Bundesliga, wodurch sich diese von den anderen Ligen in Deutschland und im internationalen Raum unterscheidet. Die Zusammenarbeit mit der Community ist der Liga enorm wichtig, die Leitung der Liga geht regelmäßig auf die Kritik aus der Community ein und bezieht die Fans und Spieler mit ein.

Die Auswahl der Spiele ist bei der Deutschen eSport Bundesliga bereits sehr vielfältig. So finden sich bekannte Titel wie: Call of Duty, Battlefield, League of Legends und Overwatch. Zu den einzelnen Spielen bei der Liga und allgemein beim eSport gehen wir im späteren Verlauf des Artikels nochmals genauer ein.

Um bei der Liga an einer Bundesliga teilzunehmen, muss der User auf der Plattform angemeldet sein und sich durch die Qualifikationscups kämpfen. Anschließend gibt es die Anmeldephase, bei der alle die sich Qualifiziert haben anmelden können und je nach der Anzahl an Teilnehmern bzw. teilnehmenden Teams werden die Ligen unterteilt und die Bundesliga kann starten.

Die Spiele des eSports

Die Anzahl der Spiele, die bei dem professionellen eSport auftreten wächst nur langsam. Denn ein eSport-Spiel muss bestimmte Bedingungen erfüllen. Obwohl relativ viele Spiele diese Voraussetzungen noch erfühlen, findet nur ein Bruchteil seinen weg in die professionelle Szene.

Unter den Haupttypen der Spiele finden sich vier Genres immer wieder. Diese sind:

  • Multiplayer Online Battle Arena Spiele
  • Ego-Shooter
  • Kampfspiele
  • Echtzeit-Strategiespiele

Für alle Spiele aus diesen Sparten braucht der professionelle eSport-Spieler eine menge taktischen Geschicks und Strategie, zudem muss der Spieler eine enorme Reaktionszeit besitzen. Die Leistungen, die der Spieler während des Spiels erbringt, kann durchaus mit der Leistung von einigen Hochleistungssportarten verglichen werden. Dies zeigen auch die Belastungswerte, die bei einigen Spielen erfasst werden.

Schreibe eine Antwort

Impressum / Datenschutz